Am 9. August wurde in der Jury des Spendenfonds über die eingegangenen Anträge bezüglich der Förderung durch den Spendenfonds abgestimmt. Anfang September gingen nun die ersten Projekte an den Start. Hier werden Ihnen alle geförderten Projekte in einer kleinen inhaltlichen Übersicht vorgestellt.

Begegnungen stiften – Wege aus der Pandemie und Einsamkeit (Ev. Luther-Kirchengemeinde)

Die Pandemie hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Verschiedene Gruppen waren besonders schwer betroffen: Wenn auch einige Menschen die Zurückgezogenheit schätzen und aus ihr Ruhe und Kraft tanken, erfahren andere Einsamkeit in Zeiten von Corona. Vor allem Menschen im hohen Alter, aber auch Familien mit und ohne Migrationshintergrund können davon betroffen sein. Transkulturelle Begegnungsprojekte, entlastende Ausflüge ins Berliner Umland, Begegnungen mit Menschen außerhalb des Wohnumfeldes und eingebunden sein im Kiez waren pandemiebedingt nicht möglich. Im Rahmen dieses Projekts soll ein religionsübergreifendes Konzept und Verständnis der Einsamkeit erarbeitet werden. Schulungen zum Thema sollen durchgeführt werden. Mit dem Projekt sollen diejenigen erreicht werden, die Zurückgezogenheit nicht gewählt haben, die sich Kontakte in den Kiez und zu Menschen wünschen. Das Projekt wurde mit 9.000,00 Euro bewilligt.

Wohnvorbereitungsgruppe für eine inklusive Wohngemeinschaft (Gemeinsam Wohnen Berlin e.V.)

In inklusiven Wohngemeinschaften leben Menschen mit und ohne Assistenzbedarf. Ihr Zusammenleben wird selbstbestimmt organisiert und tägliche Aufgaben werden geteilt. Junge Menschen mit Assistenzbedarf sollen die Möglichkeit bekommen, sich vor dem Auszug aus ihrer Ursprungsfamilie mit ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen zum Thema “Wohnen” auseinanderzusetzen, um herauszufinden, wo und wie sie leben wollen. Mithilfe des Spendenfonds-Projektes soll ein Wohnungsvorbereitungskurs für die künftigen Bewohner*innen der Wohngemeinschaft in der Bülow90 angeboten werden. Das Projekt wurde mit 8.225,00 Euro bewilligt.

Post von Corona (JugendKunstPaten e.V.)

Es soll eine filmische Dokumentation, aus der Sicht von Kindern des Schöneberger Norden in Zeiten von Corona und danach realisiert werden. Kinder aus verschiedenen Milieus sollen in dem Projekt die Möglichkeit bekommen zu zeigen, welchen Weg sie durch das sich ständig mutierende Corona gehen, wie sie mit den vielen weiteren Gefahren und Herausforderungen umgehen und mit welchen eigenen Wünschen und Vorstellungen sie ihre Zukunft gestalten möchten. All das soll den Filmschaffenden erzählt und niedergeschrieben oder gemeinsam erfunden und ausgearbeitet werden. Wie beeinflusst die bestehende Welt das Werden der Kinder, wie versuchen sie mit ihren Idealen die Balance zu bewahren und eine nachhaltige Perspektive für sich und die Welt zu entdecken? Das Projekt wurde mit 30.000,00 Euro bewilligt.

Ausstellung: Angeworben – Ausgewandert – Geflüchtet, Angekommen in Schöneberg Nord 1961 bis 2021 (synopsisfilm)

2021 sollen zehn Menschen unterschiedlichen Alters aus Schöneberg Nord interviewt und fotografiert werden. Der Fokus des Projektes ist das Ankommen und Bleiben: So unterschiedlich die persönlichen Geschichten, so verschieden sind ihre Wege, wie sie hier her- und angekommen sind. Ziel der Ausstellung soll zum einen Austausch und Begegnung sein und ein generationenübergreifendes Interesse am Thema Migration und Ankommen wecken. Es soll eine Wanderausstellung, mit einem Begleitprogramm im Stadtmuseum/Fachbereich Forschungskolleg, entstehen. Als erster Ort der Präsentation in Schöneberg Nord ist im Mai 2022 der Nelly-Sachs-Park an der Bülowstraße geplant, ein weiterer Ort für die Ausstellung in Schöneberg Nord ist der großzügige Garten der Zwölf Apostel Kirche. Das Projekt wurde mit 30.000,00 Euro bewilligt.

Theater – Jahrmarkt der Träume (paste up production)

Das deutsch-jüdische Traumspiel von Nelly Sachs wird inmitten eines Berliner Stadtparks implantiert, dem Nelly Sachs Park im Schöneberger Norden. Ein Ort, der in den letzten Jahren auch durch Straßenprostitution, Drogenhandel und Vandalismus in die Schlagzeilen geraten ist, macht das Vorhaben gleichzeitig zu einem Abenteuer, als auch einem Signal. Alle Besucher*innen aus dem Kiez sollen angesprochen und ein symbolischer Beitrag zur kulturellen Rückgewinnung des Parks und der Gegend geleistet, sowie durch die sommer-nächtliche Bespielung in einen lebendigen Kontext gebracht werden. Besonders Jugendliche sollen durch die Einbeziehung moderner Medien, wie Video zur Aufzeichnung und simultaner Übertragung auf einer Projektionswand und eines DJs einbezogen werden. Das Projekt wurde mit 14.626,40 Euro bewilligt.

Bildungsbotschafter*innen im Schöneberger Norden (Pestalozzi-Fröbel-Haus)

Seit 2008 tragen die Bildungsbotschafter*innen in Kita, Schule und Stadtteil unter anderem zur Verbesserung von Bildungschancen bei und stärken das zivilgesellschaftliche Engagement vor Ort nachhaltig. Sie stehen Familien als Multiplikator*innen und Vermittler*innen und Empowerment zur Seite. Weitere Information zu den Bildungsbotschafter*innen finden sie hier. 2022 endet die aktuelle Förderung. Um die Fortsetzung der wirkungsvollen Arbeit weiter zu ermöglichen wurde das Projekt mit 50.000,00 Euro über den Spendenfonds bewilligt.

Steinmetz for Future (Anwohnerinitiative Steinmetzstraße)

Zwischen Herbst 2021 und Herbst 2022, zeitlich abhängig von der Corona-Situation, werden sechs Aktionstage veranstaltet. Sie finden auf der gesperrten nördlichen Steinmetzstraße statt und haben das Ziel sich mit der Entwicklung von neuen Formen des nachbarschaftlichen Zusammenlebens unter den Aspekten Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Umweltgerechtigkeit zu beschäftigen. Diversität, Gemeinsinn und Verantwortung in der Nachbarschaft sollen gefestigt werden. Die in der Nachbarschaft formulierten Wünsche und Inhalte werden von einer oder einem ehrenamtlichen Nachbar*in in Zusammenarbeit mit dem Projektmanagement, der Koordinationsstelle und den beauftragten Expert*innen (Makerspace.Mentor*in, Gärtner*in etc.) umgesetzt werden. Das Projekt wurde mit 30.380,00 Euro bewilligt.

Corona Beraberlik (Zwitschermaschine)

Das Projekt fand in den letzten Wochen bereits großen Anklang im Schöneberger Norden. Den Oktober über, gab es erste verschiedene Aktionsangebote, die einen kooperativen Prozess zwischen Künstler*innen und Anwohner*innen anstoßen sollten. Im Rahmen des Projektes sollen Restflächen, MicroFreiräume, vergessene Ermöglichungsflächen gefunden und Entwürfe für eine Gestaltung erarbeitet, realisiert und bespielt werden. Einen detaillierten Artikel über bereits durchgeführte und noch bevorstehende Aktionen finden Sie unter Aktuelles. Das Projekt wurde mit 17.950,00 Euro bewilligt.

Schreiben für die Nachbarschaft (Hans Hütt)

Gemeinsam soll Nachbarschaft erzählbar gemacht werden. Hans Hütt, Autor und Journalist, will in Form eines Blogs, über 36 Monate die Geschichten, der Menschen aus dem Kiez erzählen. Die persönlichen Geschichten sollen die Nachbarschaft stärken und die Potenziale nachbarschaftlicher Hilfe erkennen und fördern. Das Projekt wurde mit 14.510,00 Euro bewilligt.

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