Am Donnerstag, den 28. April 2022 hat der erste Präventionsrat – „DAS FORUM FÜR ALLE“ in diesem Jahr im Schöneberger Norden stattgefunden. Mehr als 50 Bewohner*innen und Akteur*innen haben bei der Präsenzveranstaltung im Nachbarschaftstreff Huzur in der Bülowstraße 94 teilgenommen. Der Bezirksbürgermeister Herr Oltmann, die Regionalkoordination Herr Gesell und die Stadtteilkoordination Frau Waleschkowski haben die Veranstaltung gemeinsam durchgeführt.

Dieses Mal stand der Kulturbeitrag gleich zu Beginn der Veranstaltung auf dem Programm. Die Gruppe „Tarantella“ aus dem Interkulturellen Haus in der Geßlerstraße sorgte für einen sehr gelungenen Auftakt.

Im Anschluss begrüßte Herr Oltmann Frau Schöttler und Frau Ellenbeck als Gäste. Frau Schöttler ist seit 2021 stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und leitet als Bezirksstadträtin die Abteilung Stadtentwicklung und Facility Management. Frau Ellenbeck leitet als Bezirksstadträtin die Abteilung für Ordnung, Straßen, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz. Frau Ellenbeck berichtete kurz, welche aktuellen Themen derzeit im Fokus stehen: Multifunktionalität von Räumen, Pop Up Fahrradwege, Sanierung Kleistpark, Parkraumbewirtschaftung (ist beschlossen und soll schnellstmöglich umgesetzt werden; Start in Schöneberg Nord Ende 2022), Stellenaufbau in der Abteilung (viele Stellen sind neu zu besetzen).

Nach der Vorstellung ging es weiter mit den Themen aus dem Kiez…

Kiez Aktuell

Fußgängerbrücke Yorckstraße
Ein Anwohner fragte nach, was mit der geplanten Brücke ist, die doch schon seit längerer Zeit errichtet werden soll. Frau Schöttler erläuterte, dass es voran geht und sie bald gemeinsam über die Brücke laufen werden. Auch sie hatte gehofft, dass das Bauvorhaben schon längst realisiert ist.

„Umsteiger“
Aus dem Publikum wurde nachgefragt, inwiefern das Gebäude bereits für gemeinnützigen Verein (die kulturellen Erben e.V.) hergerichtet wurde, der dort einziehen soll. Frau Schöttler berichtete, dass das Gebäude ziemlich sanierungsbedürftig ist und der Denkmalschutz ein großes Thema ist. Wegen enormer Mängel an baulicher Qualität war noch keine Zeit um über die Nutzung zu sprechen. Erste Maßnahmen sind aber verabredet und auf dem Weg.

Verkehrsbelastung Bautzener Straße
Ein Anwohner berichtete, dass die Bautzener Straße nach wie vor von einer enormen Verkehrsbelastung geprägt ist, sowohl was die Parkbelastung als auch den Durchgangsverkehr anbelangt. Frau Ellenbeck ist die Situation vor Ort sehr bewusst. Sie verweist noch einmal auf die beschlossene Parkraumbewirtschaftung und informiert darüber, dass es geplant ist, die Monumentenstraße zur Fahrradstraße werden zu lassen.  

Platz an der Katzlerstraße – City Toilette
Aus dem Publikum wurde Unmut über den neuen Standort der öffentlichen Toilette geäußert. Herr Oltmann erläuterte, dass das Berliner Toilettenkonzept von Wall umgesetzt wird. Die genauen Standorte vor Ort ergeben sich aus einer Tiefenprüfung durch die entsprechenden Fachabteilungen heraus. Einflussfaktoren wie z.B. Leitungen, Kabel, U-Bahnschächte, Belange des Denkmalschutzes, des Brandschutzes und der Vegetation bestimmen letztendlich den Standort und engen die Auswahl sehr ein. Der Bezirk hat somit keinen Einfluss auf die bauliche Situation, Herr Oltmann sagte aber zu, dass er sich darüber informieren wird, wie der Standort für die Toilette zustande gekommen ist.

Verkehrsschule Sachsendamm
Herr Hampel von der Wendepunkt gGmbH berichtete, dass die Verkehrsschule durch die Kündigung des Eigentümers schließen muss und ein neuer Standort gesucht wird. Frau Ellenbeck erklärt, dass innerhalb von 2 Monaten eine alternative Fläche für die Verkehrsschule zur Verfügung gestellt werden muss und hofft genauso wie Frau Schöttler, dass in Schöneberg ein Grundstück gefunden wird, welches sofort bebaubar ist. Der derzeitige Standort muss leider auf jeden Fall aufgegeben werden. Frau Schöttler ergänzt weiter, dass Gespräche mit dem Eigentümer Krieger stattgefunden haben in der Hoffnung, dass eine gemeinsame Verabredung getroffen werden kann.
Es wurde die Frage gestellt, ob es nicht vorstellbar wäre, die Verkehrsschule auf dem Parkdeck der Deutschen Bahn am Südkreuz zu realisieren. Herr Oltmann berichtete, dass eine Partnerschaft mit der Deutschen Bahn geschlossen werden soll und bereits ein Termin mit den Stadträten dazu in Planung ist.
Frau Wosnitza erzählte, dass die Verkehrsschule immer eine enorme Bereicherung bei den Spielstraßenaktionen in Schöneberg Nord war. Sie ergänzte weiterhin, dass am 15.05. eine Fahrraddemo geplant ist, bei der Familien gern teilnehmen können.

Sicherheit Wohnhaus Bülowstraße 94
Ein Bewohner aus dem Haus berichtete, dass es in den letzten Monaten sehr ruhig war, sicherlich geschuldet durch den Sicherheitsdienst, der 7 Tage die Woche für 24 Stunden vor Ort war. Dank der großen Unterstützung des Quartiersrates wurde der Sicherheitsdienst von der Gewobag noch einmal bis Ende April verlängert. Ab dem 01. Mai wurde eine temporäre Bestreifung rund ums Haus zugesichert. Herr Oltmann versicherte, dass die Gespräche mit der Gewobag wieder aufgenommen werden. Er ist wie so viele auch der Meinung, dass sich die Situation vor Ort nur langfristig verbessert, wenn der Sicherheitsdienst dauerhaft bleibt.
Es wurde vorgeschlagen, eine Videoüberwachung im Haus einzurichten. Frau Jensen (Kiezkoordinatorin der Gewobag) berichtete, dass es bereits eine Videoüberwachung gibt (Aufzeichnung erfolgt 24 Std/Tag), diese aber aufgrund von datenschutzrechtlichen Auflagen/Schwierigkeiten nicht viel bringt und sich der Sicherheitsdienst am meisten bewährt hat.
Herr Oltmann rief die Bewohner*innen des Hauses dazu auf, mit der Forderung auch an die Senatsverwaltung zu gehen, weil diese bei städtischen Wohnungsbaugesellschaften größeren Einfluss hat als der Bezirk, der keine Sanktionsmöglichkeiten erlassen kann.

Ampelschaltung Yorckstraße /Mansteinstraße
Ein Bewohner berichtete, dass man aufgrund einer sehr kurzen Ampelschaltung in diesem Bereich nicht mit einem Mal komplett über die Straße kommt und auf der Mittelinsel lange warten muss. Frau Ellenbeck antwortete, dass die Senatsverwaltung, welche die Ampelschaltung beauftragt, über das Problem Bescheid weiß und es ist in Planung ist etwas zu ändern. Frau Ellenbeck nahm das Thema nochmal mit und informiert sich bei entsprechender Stelle.
Weiterhin wurde berichtet, dass in diesem Bereich etwas mit der Markierung der Fahrradspur schiefgelaufen sei. Auch hier versicherte Frau Ellenbeck es vor Ort prüfen zu lassen.

Ampel Goebenstraße/Steinmetzstraße
Eine Bewohnerin berichtete, dass Fahrradfahrer diesen Ampelbereich oftmals bei Rot überqueren und nicht auf Fußgänger achten, die bei grün die Straße überqueren, weil es keine separate Ampel für Fahrradfahrer gibt. Frau Ellenbeck nahm das Thema mit und lässt die Sache vor Ort prüfen.

Spielplatz Alvenslebenstraße
Eine Bewohnerin fragte nach, wie der aktuelle Stand, besonders im Hinblick auf die Sanierung des Kletterfelsens ist. Frau Ellenbeck wird sich dazu schlau machen und Informationen einholen.   

Frobengarten
Eine Anwohnerin berichtete, dass aktuell im Frobengarten ein bis zwei Obdachlose regelmäßig übernachten und es vor Ort vermüllt ist. Das Thema scheint nicht neu zu sein, denn aufgrund von Vermüllung, Drogenkonsum und Übernachtungen im Garten wurde vor ein paar Jahren genau an dieser Stelle ein Zaun errichtet um die Situation zu verbessern. Der Zaun scheint nun keine Barriere mehr darzustellen (evtl. erhöhen?). Auch benutzte Spritzen werden derzeit immer wieder vor Ort gefunden. Herr Oltmann nahm das Thema mit und leitet es an die zuständige Stelle weiter. Auch die „Nachtlichter“ sollen informiert werden um vor Ort mehr Präsenz zu zeigen.  

Betriebskostenabrechnung Gewobag
Eine Anwohnerin berichtete, dass viele Mieter*innen keinen Einblick haben, wie sich der Verteilerschlüssel in Bezug auf die Betriebskostenabrechnung zusammensetzt. Viele Rechnungen an Mieter*innen sind völlig undurchsichtig, viele mutmaßen, dass Pauschalen auf alle Mieter*innen abgewälzt werden. Funkbasierte neue Messgeräte wurden kürzlich angebracht. Aus dem Forum wurden einige Stimmen laut und es wurde berichtet, dass das Thema schon einmal vor ein paar Jahren aufkam und falsche Kosten berechnet wurden. Herr Oltmann verweist auf die Möglichkeit die kostenlose Mieterberatung des Bezirkes aufzusuchen, schlägt aber auch vor, erneut einen runden Tisch mit der Gewobag durchzuführen, da es generell mehrere Themen gibt, die gegenüber der Gewobag auf Unmut stoßen. Auch Frau Schöttler unterstützte den Vorschlag eines erneuten runden Tisches und erwähnte, dass es bereits im November 2021 einen runden Tisch gab und im Anschluss der Sicherheitsdienst eingerichtet wurde. Herr Oltmann möchte den runden Tisch mit Gewobag, Mieterbeirat, Quartiersrat und Senatsverwaltung gern vor dem nächsten Präventionsrat im September einberufen. Aus dem Forum wird angeregt, die Pallasseum Wohnanlage auch mit als Thema aufzunehmen.

Wohnhaus Kulmerstraße 1-4/Alvenslebenstraße
Es wurde berichtet, dass das Haus seit Jahren eine Baustelle ist und mittlerweile manche Bewohner*innen völlig abgeschnitten sind, weil die Fahrstühle nicht funktionieren. Auch in den Medien wurde über die desolate Lage im Wohngebäude berichtet. Frau Schöttler ergänzte, dass die Bauaufsicht vor Ort war um zu kontrollieren, ob es sich tatsächlich um eine Baustelle handelt. Dies wurde bestätigt, es kann aber nicht festgestellt werden, ob auch täglich gebaut wird. Immerhin wurde festgehalten, dass nun in regelmäßigen Abständen geprüft wird, ob die Bauarbeiten voranschreiten oder ob sich weiterhin nichts tut.

Spendenfonds
Herr Kruhl von der Zwitschermaschine stellte im Präventionsrat das Projekt „Corona Beraberlik“ vor, eines der ersten Spendenfondsprojekte, die gerade abgeschlossen werden.  Das Projekt fand großen Anklang im Schöneberger Norden. Es gab verschiedene Aktionsangebote, die einen kooperativen Prozess zwischen Künstler*innen und Anwohner*innen anstoßen sollten. Im Rahmen des Projektes sollten Restflächen, MicroFreiräume, vergessene Ermöglichungsflächen gefunden und Entwürfe für eine Gestaltung erarbeitet, realisiert und bespielt werden. Einen detaillierten Artikel über durchgeführte Aktionen finden Sie unter Aktuelles. Das Projekt wurde mit 17.950,00 Euro umgesetzt.
Die Zwitschermaschine hat mit dem zweiten Spendenfondsaufruf ein weiteres Projekt beantragt. Auch das „Archiv Pallasseum“ kam bei der Spendenfondsjury gut an und wird demnächst im Schöneberger Norden an den Start gehen.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit konnten nicht mehr alle bereits bewilligten Spendenfondsprojekte vorgestellt werden. Die dafür vorbereitete Präsentation von Herrn Gesell können Sie sich aber hier anschauen oder direkt downloaden:

Vorstellung des Drogennotdienst Bülowstraße
Frau Piest vom Drogennotdienst konnte krankheitsbedingt nicht anwesend sein. Frau Waleschkowski informierte stattdessen zur bevorstehenden Eröffnung des Kontaktcafés „Büloweck“ in der Bülowstraße 106 und hat alle Interessierten zur Informationsveranstaltung am 29.04. von 18 bis 20 Uhr in der Zwölf-Apostelkirche eingeladen. Das Kontaktcafé für suchterkrankte und/oder wohnungslose Menschen soll aller Voraussicht nach Ende Juni eröffnen. Im Café kann man sich aufwärmen, duschen, beraten und medizinisch versorgen lassen.

Sonstiges und Termine:

Frau Waleschkowski informiert darüber, dass am 24. Juni in der Zeit von 14 bis 18 Uhr ein Tag der offenen Tür gemeinsam mit den Stadtteilmüttern und der Freiwilligenarbeit des PFH stattfindet. Ein Highlight an diesem Nachmittag wird die Eröffnung der  Ausstellung „Angeworben, Ausgewandert, Geflüchtet“ von Marion Schütt sein, die über den Spendenfonds Schöneberg Nord finanziert wird. Die Beauftragte des Senats für Integration und Migration (Frau Niewiedzial) und Herr Oltmann werden die Ausstellung, die ca. drei Monate vor dem Stadtteilbüro zu sehen sein wird, eröffnen. Beim Tag der offenen Tür gibt es 15 Markt- und Infostände und diverse kleine Mitmachaktionen.

Der nächste Präventionsrat findet, hoffentlich auch wieder in Präsenz, im September/ Oktober diesen Jahres statt. Sie werden rechtzeitig über den genauen Termin informiert.

Weitere Termine im Stadtteil:

  • 02.05. Eröffnung interkultureller Garten im Interkulturellen Haus
  • 03.05. Infoveranstaltung für Geflüchtete aus der Ukraine im Bezirksamt
  • 20.05. Frobenstraßenfest (inkl. zweites Lesefest mit der Bibliothek Schöneberg)

Noch mehr Termine, Aktionen und Feste finden Sie auch hier auf dem Padlet der Stadtteilkoordination.

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