Text: Samuel Müller
Nachdem die Juli-Ausgabe des Schöneberger Demokratiecafés bei heißem Wetter und mitten in der Sommerpause kaum Teilnehmer*innen erreichen konnte, wurde im August umso lebhafter diskutiert. Thema im August war: Mein Baum, mein Blumenbeet, meine Couch auf dem Fußweg – wie gestalten wir Straßen und Plätze?
Dabei bedienten sich die Macher*innen eines zwei- bzw. dreistufigen Verfahrens: Im Vorlauf der Veranstaltung wurden Fotos erbeten, die zeigen sollten, wie wir Berliner*innen uns die öffentlichen Räume unserer Stadt zu eigen machen. Neben den E-Mail-Einsendungen unternahmen Samuel Müller und Marta Mysik (Die Projektwerkstatt Berlin e.V.) zudem einen Kiezspaziergang, auf dem sie das Gespräch mit Schöneberger*innen zum Thema suchten und selbst zur Kamera griffen.
Im nächsten Schritt wurde daraus eine Fotostrecke (siehe unten / Downloadbereich) erstellt, die im Rahmen des monatlichen Cafétreffens den Ausgangspunkt der Diskussion darstellten. Darüber hinaus wurde das Demokratiecafé selbst zum Raum-Experiment. Indem direkt vor dem Stadtteilbüro auf einer „Rasenfläche“ (siehe Foto) Stühle aufgebaut und Kaffee ausgeschenkt wurde, wurde ein kleines Stückchen öffentlicher Raum besetzt und die Reaktionen der Passant*innen beobachtet.
Im Zuge der damit verknüpften Straßenumfrage wurden vielfältige Meinungen zusammengetragen. Straßen und Plätze selbstständig zu gestalten wurde dabei zumeist als etwas sehr Positives wahrgenommen. Besonders wenn z.B. eigenständig Blumenbete rund um Straßenbäume angelegt werden, zeugt das von einem besonderen Verantwortungsbewusstsein und Interesse für das eigene Lebensumfeld. Zudem wurden historische Hinweisschilder gelobt.
Bei Graffitis, Aufklebern auf Straßenschildern und ähnlich kreativen Formen der Gestaltung unserer Stadt, blieben die meisten Gesprächsteilnehmer*innen gelassen. Dabei ließ sich eine weitere Aussage ausmachen, die wir bereits in allen bisherigen Straßenumfragen immer wieder gehört haben. So ernstzunehmend, ärgerlich und teils dramatisch bestimmte Missstände sind, heißt es oft sinngemäß: Früher ging es hier viel schlimmer zu. Im Vergleich ist unsere Stadt lebenswerter und auch etwas sicherer geworden. So äußern sich viele Menschen, die im Kiez rund ums Stadtteilbüro wohnen.
Allen Beteiligten sei für Ihre Beiträge herzlich gedankt. Wir freuen uns auf die Fortsetzung des Formats im September!
Kontakt:
Dr. Samuel Müller
Vorstandsvorsitzender „Die Projektwerkstatt Berlin – Verein für demokratische Beteiligung und soziale Teilhabe e.V.
Mail: info@pw-berlin.de
Web: www.pw-berlin.de
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