Im Diskurs um trans* Politiken nahm das Phänomen der Detransition lange einen Seltenheitswert ein. Bspw. als statistische Ausnahme oder unglückliches Ergebnis individueller Fehlentscheidungen konstruiert.
Es mehren sich jedoch Berichte von Detransitioner*innnen, die ihre soziale/medizinische Transition teilw. bzw. ganz rückgängig machen. Diese Berichte vermitteln einerseits ein komplexes Bild individueller Lebens- und Entscheidungswege und stellen andererseits sicher geglaubte Wissensstände über Ursprung, Dauerhaftigkeit und Behandlung von Geschlechtsdysphorie in Frage.
Neben der Sprengkraft, die dem Thema von trans* Aktivist*innen sowie deren Kritiker*innen zugeschrieben wird, offenbaren sich hier auch eklatante Forschungslücken und unklare Wissensstände.
Der Vortrag basiert auf einer empirischen Studie der Vortragenden, die einen Einblick in die Entscheidungen, Perspektiven und Lebenswege von detrans Personen bietet.
Die anschließende Analyse nimmt dabei kritische Aspekte der Diskussionen um Selbstbestimmung, Geschlecht und Sexualität in den Blick.

Leor A. Baldus studierte Sozial- & Politikwissenschaften in Siegen & Marburg.
Seit 2015 begleitet und berät sie beheimatete und geflüchtete LGBT*IQs. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind radikal- & queerfeministische Theorie & Praxis, lesbische Sexualität, sowie die Schnittstelle von Kritischer Theorie & Geschlecht.
Wir freuen uns auf eine lebhafte & konstruktive anschließende Diskussion!

Grafik mit freundlicher Genehmigung von https://peerjongeling.de