Bezirksregion Schöneberg Nordost

Lage und Charakterisierung

Die Bezirksregion Schöneberg Nordost befindet sich im nördlichsten Teil des Bezirks Tempelhof-Schöneberg und grenzt entlang der Kurfürstenstraße an den Bezirk Mitte. Im Süden wird sie von der Grunewaldstraße und der Langenscheidtstraße begrenzt, während sie sich im Westen bis zur Potsdamer Straße und Martin-Luther-Straße erstreckt und im Osten an den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg anschließt.

Die Wohnstruktur der Region wird vor allem durch eine dichte Blockrandbebauung geprägt, die dem Gebiet einen urbanen Charakter verleiht. Gleichzeitig sorgen Naherholungsflächen wie der Nelly-Sachs-Park, der Heinrich-von-Kleist-Park, der Flaschenhalspark sowie der alte St. Matthäus-Kirchhof für eine Auflockerung des Stadtbilds.

Foto: Thomas Bratzke

In der Pallasstraße war bis Ende 2020 über zwei Jahrzehnte das Quartiersmanagement „Wohnen am Kleistpark/Bülowstraße“ aktiv. Dieses Engagement erstreckte sich teilweise auch auf die benachbarte Bezirksregion Schöneberg Nordwest und trug wesentlich zur Förderung der Kiezkultur, des nachbarschaftlichen Zusammenhalts und zu zahlreichen kleinen Bauprojekten bei. Diese Maßnahmen haben das Gesicht beider Bezirksregionen nachhaltig geprägt. Seit 2021 werden die Errungenschaften des Quartiersmanagements im Rahmen des Pilotprojekts „Stadtteilkoordination plus“ verstetigt und weiterverfolgt.

Einwohnerzahl und ihre Entwicklung

Zum Stand 31.12.2023 waren in der Bezirksregion Schöneberg Nordost insgesamt 23.950 Personen melderechtlich als Einwohner*innen am Ort der Hauptwohnung registriert.

Die Einwohnerzahl in der Bezirksregion ist sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zu vor fünf Jahren zurückgegangen, im Gegensatz zur positiven Entwicklung im gesamten Bezirk. Während der Planungsraum Alvenslebenstraße einen eher starken Rückgang der Einwohnerzahl verzeichnete, zeigt der Planungsraum Großgörschenstraße als einziger eine positive Entwicklung der Einwohnerzahl.

Schöneberg Nordost zeichnet sich durch eine vielfältige Bevölkerungsstruktur und dynamische Entwicklungen in den Planungsräumen aus. Die durchschnittliche Wohndauer liegt knapp unter dem bezirklichen Durchschnitt, jedoch hat der Anteil der langjährigen Einwohner_innen in den letzten fünf Jahren überdurchschnittlich zugenommen. Besonders im Planungsraum Alvenslebenstraße ist dieser Anstieg deutlich sichtbar.

Das Durchschnittsalter in Schöneberg Nordost liegt mit 42,3 Jahren unter dem bezirklichen Wert, ist jedoch in den letzten fünf Jahren gestiegen. Der Anteil der jüngeren Bevölkerung unter 18 Jahren ist gesunken, während der Anteil der Einwohner_innen ab 65 Jahren zwar weiterhin unter dem Bezirksdurchschnitt liegt, aber ebenfalls zugenommen hat.

Der Anteil an ausländischen Einwohner*innen liegt in Schöneberg Nordost deutlich über dem Bezirksdurchschnitt. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der ausländischen Einwohner*innen insgesamt leicht zurückgegangen, wobei der Anteil konstant blieb. Die Entwicklung variiert jedoch innerhalb der Planungsräume: Im Planungsraum Alvenslebenstraße ist ein Rückgang zu verzeichnen, während in den anderen Räumen gegensätzliche Entwicklungen beobachtet wurden.

Soziale und grüne Infrastruktur

Die Bezirksregion Schöneberg Nordost beherbergt eine Vielzahl von Bildungs- und Freizeitangeboten. Zu den öffentlichen Grundschulen gehören die Neumark-Grundschule und die Grundschule am Barbarossaplatz. Darüber hinaus erstreckt sich das Einzugsgebiet der Spreewald-Grundschule sowie der Werbellinsee-Grundschule, die beide in Schöneberg Nordwest angesiedelt sind, teilweise auch in diese Bezirksregion.

Für weiterführende Bildung befindet sich in Schöneberg Nordost die Sophie-Scholl-Schule, eine integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe. Zudem ist hier das Pestalozzi-Fröbel-Haus ansässig, eine private berufliche Schule mit einem breiten Bildungsangebot.

Die Bezirksregion bietet auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten: Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen wie das Café Pink, Fresh30, Treff62 und der PallasT werden von freien Trägern betrieben. Für Seniorinnen und Senioren steht mit dem Treffpunkt Goltzstraße eine engagierte Freizeiteinrichtung zur Verfügung.

Kulturelle Bildung wird durch den Hauptstandort der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg am Barbarossaplatz und die Musikschule Leo Kestenberg im Haus am Kleistpark bereichert.

In der Bezirksregion Schöneberg Nordost liegen verschiedene Nachbarschaftseinrichtungen, wie das Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße, das Kinder- und Familienzentrum Bülowstraße sowie das Nachbarschafts- und Familienzentrum Kiezoase, die wichtige Treffpunkte für die nachbarschaftliche Gemeinschaft bieten.

Bildquelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Weiterführende Links und Dokumente:

Bild- und Textquellen, wenn nicht anders angegeben: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg: Bezirksregionenprofil Schöneberg Nordost und Kurzprofil Schöneberg Nordost (071002)

Bezirksregion Schöneberg Nordwest

Lage und Charakterisierung

Die Bezirksregion Schöneberg Nordwest befindet sich an der nördlichen Spitze des Bezirks Tempelhof-Schöneberg und grenzt entlang der Kurfürstenstraße an den Bezirk Mitte. Im Süden wird sie durch die Hohenstaufenstraße und Pallasstraße begrenzt. Ihre westliche Grenze folgt der Linie Bambergerstraße, Etalerstraße und Nürnbergerstraße, die an den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf anschließt. Im Osten verläuft die Grenze entlang der Potsdamer Straße.

Die Region ist ein zentraler Innenstadtbereich, der vor allem durch eine dichte Blockrandbebauung geprägt ist. Ergänzt wird diese durch Großsiedlungen, die in den 1960er bis 1980er Jahren entstanden sind. Mit zahlreichen Einkaufsstraßen und zentralen Verkehrsknotenpunkten bildet Schöneberg Nordwest ein Tor zur Westberliner Innenstadt und unterstreicht den urbanen Charakter des Gebiets.

Am Nollendorfplatz liegt zudem der weithin bekannte Regenbogenkiez, der eine zentrale Rolle im queeren Nachtleben Berlins spielt und als überregionaler Anziehungspunkt gilt.

Einwohnerzahl und ihre Entwicklung

Schöneberg Nordwest zählt 26.285 Einwohner*innen und zeichnet sich durch eine vielfältige Bevölkerungszusammensetzung auf, geprägt von unterschiedlichen demografischen und sozialen Entwicklungen.

Die Wohndauer der Einwohner*innen zeigt, dass der Anteil der Personen, die länger als fünf Jahre an derselben Adresse wohnen, zwei Prozentpunkte unter dem Durchschnitt des Bezirks liegt. Dennoch ist dieser Anteil in den letzten fünf Jahren stärker gestiegen als im Bezirk insgesamt. Innerhalb der Bezirksregion hat der Planungsraum Frobenstraße den höchsten Anteil an langjährig ansässigen Einwohner*innen, über dem Durchschnitt von Bezirksregion und Bezirk.

Die Einwohnerzahl in Schöneberg Nordwest ist im Vergleich zum Vorjahr und auch zu vor fünf Jahren zurückgegangen, während der Bezirk insgesamt ein Wachstum verzeichnete. Der Rückgang ist in allen Planungsräumen der Bezirksregion zu beobachten, wobei er im Planungsraum Frobenstraße weniger ausgeprägt ist als in den anderen Bereichen.

Das Durchschnittsalter in der Bezirksregion liegt mit 44,5 Jahren leicht über dem bezirklichen Vergleichswert und ist in den letzten fünf Jahren um 0,7 Jahre gestiegen. Der Anteil der unter 18-Jährigen ist in Schöneberg Nordwest im Vergleich zum Bezirk besonders niedrig und hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Schöneberg Nordwest weist den geringsten Anteil dieser Altersgruppe unter allen Bezirksregionen in Tempelhof-Schöneberg auf. Der Anteil der Einwohner*innen ab 65 Jahren liegt knapp unter dem Bezirksdurchschnitt, hat jedoch zugenommen, sowohl absolut als auch relativ.

Der Anteil der ausländischen Bevölkerung ist in Schöneberg Nordwest der höchste im gesamten Bezirk Tempelhof-Schöneberg und liegt deutlich über dem bezirklichen Vergleichswert. In den letzten fünf Jahren ist die Anzahl der Ausländer*innen zwar gesunken, der prozentuale Anteil an der Bevölkerung blieb jedoch nahezu unverändert. Die Entwicklung variiert zwischen den Planungsräumen: Während im Planungsraum Kalckreuthstraße ein Anstieg des Ausländeranteils zu verzeichnen ist, ist in den anderen Planungsräumen ein Rückgang erkennbar.

Schöneberg Nordwest ist somit eine Bezirksregion mit einer dynamischen und vielschichtigen Bevölkerungsstruktur, die von innerstädtischen Entwicklungen geprägt ist.

Soziale und grüne Infrastruktur

Die Bezirksregion Schöneberg Nordwest verfügt über mehrere öffentliche Grünanlagen, darunter den Viktoria-Luise-Platz (ein Gartendenkmal), den Ursula-Mamlok-Park und den Lilli-Flora-Park. Es gibt 12 öffentliche Spielplätze mit einer Gesamtnettospielfläche von 12.129 m², was einer Relation von 0,5 m² Spielfläche pro Einwohner_in entspricht (Vergleich: Bezirk und Berlin jeweils 0,6). In der Region sind weder Friedhofsflächen noch Kleingartenanlagen vorhanden.

Im Bereich Bildung befinden sich in der Bezirksregion drei öffentliche Grundschulen: die Finow-Grundschule, Werbellinsee-Grundschule und Spreewald-Grundschule. Zusätzlich liegt die Scharmützelsee-Grundschule nahe der Grenze zur Bezirksregion Schöneberg Südwest, deren Einzugsgebiet den südlichen Teil des Planungsraums Wittenbergplatz umfasst. Die Georg-von-Giesche-Schule, eine integrierte Sekundarschule, befindet sich ebenfalls an der Grenze zu Schöneberg Südwest.

Darüber hinaus beherbergt die Region die katholische St. Franziskus Schule, eine weitere integrierte Sekundarschule, sowie das Volkshochschule-Kolleg Schöneberg am nördlichen Rand. Der Standort des Lette-Vereins, einer beruflichen Schule, ergänzt das Bildungsangebot in der Bezirksregion.

Freizeit- und Nachbarschaftsangebote umfassen die durch freie Träger betriebenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen Villa Schöneberg und Juxikus. Senioren finden Angebote im Nachbarschaftstreffpunkt HUZUR. Zudem bietet das Nachbarschafts- und Familienzentrum Kurmark vielfältige Angebote für die lokale Gemeinschaft.

Bildquelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Weiterführende Links und Dokumente:

Bild- und Textquellen, wenn nicht anders angegeben: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg: Bezirksregionenprofil Schöneberg Nordwest und Kurzprofil Schöneberg Nordwest (071001)

Das verstetigte Quartiersmanagement-Gebiet

Das verstetigte Quartiersmanagement-Gebiet liegt im Norden des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg und grenzt unmittelbar an den Stadtteil Tiergarten-Süd im Bezirk Mitte. Hier wohnen auf 80 Hektar ungefähr 17.000 Menschen unterschiedlichster Nationalitäten (Stand Dez. 2018, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen). Die Potsdamer Straße und die Bülowstraße sind die zentralen Achsen des Quartiers. Die Potsdamer Straße führt im Norden zum Potsdamer Platz und dem Regierungsviertel, die Bülowstraße im Westen zum Tauentzien und zum Kurfürstendamm. Mit Anschlüssen zu den U-Bahnlinien U1, U15, und U2, zu den S-Bahnlinien S1, S2 und S25 und zahlreichen Buslinien ist das Gebiet gut an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen.  Das sehr dicht bebaute Gebiet weist nur wenige Grün- und Freiflächen auf. Der Nelly-Sachs-Park im Nordosten des Quartiers entstand erst in den 80er Jahren. Doch auch er kann das Defizit auch aufgrund seiner Randlage nicht kompensieren.


Das verstetigte QM-Gebiet war zu großen Teilen Sanierungsgebiet, so dass viele Altbauten heute modernisiert und instandgesetzt sind. Ein großer Teil der neu gebauten Häuser wurde im Sozialen Wohnungsbau errichtet. Das Gebiet weist dadurch einen qualitativ hochwertigen Wohnungsbestand auf. Im Zuge der Sanierung wurden viele Höfe zu grundstücksübergreifenden Wohnhöfen zusammengelegt und neu gestaltet. Wohnungsleerstand existiert kaum. In vielen Teilen des Gebietes sind im Verlaufe des Sanierungsprozesses neue Kinderspielplätze entstanden. Mit Hilfe von Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt wurden auch viele öffentliche Grünflächen und diverse Stadtplätze erneuert und aufgewertet, z.B. Lilly-Flora-Park, Nelly-Sachs-Park, Gleditschpark, Generationenspielplatz Großgörschenstraße.


Weitere Links und Downloads:

Archiv der Website des Quartiersmanagements