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Die zerbrechliche Frau – Kritik an der Psychopathologie in feministischen Räumen
Januar 24 @ 19:00

Triggerwarnungen vor Filmen, Workshops, Texten, etc. haben sich ebenso etabliert wie Awareness-Strukturen. Awareness-Strukturen äußern sich bspw. in Awareness-Teams, die auf Partys bei unbehaglichen Gefühlen/Diskriminierung ansprechbar sind oder auch proaktiv in Situationen einschreiten. Was bedeutet diese Entwicklung? Für wen sind diese Strukturen und Ansätze (tatsächlich) gedacht?
In feministischen Räumen werden zunehmend Methoden der Psychologie übernommen. Individuelle Emotionen stehen im Vordergrund – ohne dass diese in die Prozesse eingebunden werden, in denen sie her(r)gestellt werden. Verhalten und Empfinden werden selbst in feministischen Räumen pathologisiert (für krank erklärt) und das Sprechen über (sexualisierte) Gewalt auf Psychotherapien ausgelagert. Welche Emotionen sind erlaubt? Welches Bild von Frauen wird in diesen Entwicklungen reproduziert? Welche Umgänge mit Gewalterfahrungen sind gestattet? Es geht im Vortrag um eine Kritik daran, Frauen für krank und zerbrechlich zu erklären und wie dies in feministischen und linken Räumen häufig reproduziert statt hinterfragt wird.
Peet Thesing, M.A. Kulturwissenschaft/Europäische Ethnologie. WenDo-Trainerin (Feministische Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen und Mädchen), Autorin und Dozentin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Feminismus, Gewalt gegen Frauen und Psychiatriekritik
Wir freuen uns auf euch und auf eine anschließende konstruktive, lebendige Diskussion!